Neubau Ärztekammer Niedersachsen in Hannover

Mit dem Neubau in der Berliner Allee 20 erhielt die Ärztekammer Niedersachsen im Zentrum Hannovers eine zeitgemäße neue Landesgeschäftsstelle. Medicke erhielt vom ausführenden Bauunternehmen GP Papenburg Hochbau, Niederlassung Ost in Leipzig den Auftrag für die Entwicklung, Fertigung und Montage der Gebäudehülle (2020-2022). Gefertigt wurden Elementfassaden, Fenster mit vorgesetzter Prallscheibe und Sonnenschutz (3.200 qm) sowie Türen. Weitere Fassadenelemente im Projekt waren die Kaltfassade (400 qm) und die hinterleuchtete Brüstungsfassade (1.700 qm), die teilweise gerundet ausgeführt wurde.

Optische Raffinesse: Structural-Glazing-Fassade

Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss gestaltete das Medicke-Team eine Pfosten-Riegel-Konstruktion als Structural-Glazing-Fassade (500 qm) besonders attraktiv. Dabei werden die Glaselemente durch Verklebungen im Tragsystem gehalten und haben somit eine aussteifende Wirkung. Das Medicke-Team plante diese Konstruktion als Vorhangfassade. Die Unterkonstruktion befindet sich bei dieser Bauweise dezent unterhalb der sichtbaren Fassadenfläche. Dadurch sollte ein homogener und filigraner optischer Effekt erzielt werden. Der Architekturentwurf dafür stammte aus dem Hause Grüntuch Ernst Architekten in Berlin.

Zentrale Lage an Straße und Bahn: Hohe Schallschutzanforderungen

Für einige Elemente der Fassade wurden vom Medicke-Planungsteam zudem technische Sonderlösungen entwickelt. Konstruktive Besonderheiten des Projektes waren weiterhin die Doppelfassade mit den hohen Schallschutzanforderungen und die Gebäudeecken in gerundeter Form. „Unsere größte konstruktive Herausforderung in diesem Kontext war das Zusammenspiel der Fenster mit den vorgesetzten Prallscheiben. Diese mussten zugleich hohen Schallschutz bieten, da sich der Standort an der Gleistrasse zum Hauptbahnhof und an einer zentralen Straßenverkehrsachse befindet“, betont Projektleiter Ralf Schmidt. Die Schallschutzprüfung wurde in einem Prüfinstitut durchgeführt.