Denkmalfassade
Geschäftshaus “Alhambra” Berlin
Ein Wahrzeichen Berliner Geschichte ist wiedergeboren: Der berühmte Kinopalast „Alhambra“ wurde 2019 denkmalgerecht saniert. Wo einst die Welturaufführung des ersten Tonfilms stattfand, residiert jetzt ein mondänes Geschäftshaus.
Lange hat das „Alhambra“ leer gestanden, doch jetzt hat das berühmte Haus am Kurfürstendamm 68 eine neue Nutzung gefunden. Aus dem Kino ist im Zuge denkmalgerechter Sanierung ein mondänes Geschäftshaus mitten im Herzen Berlins geworden. Das Erdgeschoss wird als Einzelhandelsfläche genutzt, in den Etagen darüber sind Büroflächen sowie einige Wohnungen. Die Bausubstanz wurde behutsam saniert, sodass viele Elemente der ursprünglichen Optik für das Stadtbild erhalten geblieben sind.
Medicke produzierte für dieses Denkmalsanierungsprojekt Türen, Fenster und Faltschiebeanlagen sowie Ganzglasgeländer, im Erdgeschoss großflächige Schaufenster- und Eingangsanlagen mit vorgesetzten Korbmarkisen. Für die Aluminiumprofile der Erdgeschosselemente wurde bereits im Vorfeld eine Spezialoberfläche im Bronzedesign entwickelt.
Zur Geschichte des „Alhambra“
Der ehemalige Kinopalast „Alhambra“, in den Jahren 1921/22 von Kino-Architekt Max Bischoff erbaut, bot Plätze für 1.000 Zuschauer. Hier fand am 17. September 1922 die Welturaufführung des ersten Tonfilms statt. Das Haus erlebte eine wechselvolle Geschichte nicht nur als Kino, sondern auch als Hotel. Betreiber kamen und gingen, mehrmals wurde umgebaut.
Im 2. Weltkrieg wurde das Haus so stark zerstört, dass der Filmbetrieb erst 1949 wieder aufgenommen werden konnte. Nach Umbau und Umbenennung zur „Bonbonniere“ bot das Kino nur noch für 300 Gäste Platz. 1952 wurde der Kinobetrieb eingestellt, das Haus zum Hotel „Kurfürstendamm“ umgebaut. Aus dem Kinosaal wurde eine Tanzbar. In seinen letzten Jahren diente es als Ausbildungsstätte für Gastronomie und Hotellerie, seit 2009 steht das Gebäude leer.