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27.5.2024

Neue Stabsstelle Nachhaltigkeit bei Medicke: Dawid Wiktorek im Gespräch

Die MEDICKE GmbH richtete eine neue Stabsstelle für Nachhaltigkeitsmanagement ein. Zum 1.April 2024 wurde Dawid Wiktorek als Leiter Nachhaltigkeitsmanagement berufen. Er studierte Bauingenieurwesen in Münster sowie Lübeck und bringt Expertise aus dem Nachhaltigen Bauen sowie dem Nachhaltigkeitsmanagement ein. Für letzteres schließt er gerade den berufsbegleitenden MBA-Studiengang Sustainability Management an der Leuphana Universität Lüneburg ab.

 

Dawid, willkommen im Medicke-Team! Was waren Deine Aufgaben in den ersten Wochen?

In den letzten Wochen ging es viel darum, zuzuhören und das Unternehmen kennenzulernen. Dafür habe ich die verschiedenen Standorte besucht, mir die Fertigung angeschaut und mit vielen Kolleginnen und Kollegen gesprochen. Mein Ziel ist es, ein Gefühl für das, was Medicke ausmacht, zu bekommen, und zu verstehen, was besonders wichtig ist. Außerdem ist mir wichtig, ein Verständnis zu dafür zu vermitteln, was Nachhaltigkeit im Kontext unseres Unternehmens bedeuten kann – bei dem Begriff „Nachhaltigkeitsmanagement“ hat erstmal jeder und jede etwas anderes im Sinn. 

 

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Dich?

Nachhaltigkeit ist im Grunde ganzheitliches, vorausschauendes Handeln: Es bedeutet für mich, dass wir darauf achten, durch unser Wirtschaften die Grundlage für zukünftige Erfolge nicht zu zerstören. Dies geschieht, indem wir zuerst unsere unternehmerische Wirkung auf die Umwelt, die Mitarbeitenden und die Gesellschaft erkennen und annehmen. Dann müssen wir darauf hinwirken, nicht nur einen ökonomischen, sondern auch ökologischen und sozialen Beitrag dazu zu leisten, dass unser Planet auch für zukünftige Generationen lebenswert bleibt. Wir wollen die Dinge in Zukunft gut machen, nicht nur weniger schlecht.

 

Ist es vor allem eine Frage der Werte und Haltungen, als Unternehmen nachhaltig zu handeln?

Absolut. Und diese Überzeugung haben auch Unternehmer Marcus Medicke und das Medicke-Team. Uns allen ist bewusst, dass die Veränderung der Baubranche hin zu nachhaltigeren Planungs- und Bauweisen unvermeidlich ist, nicht nur aus Nachhaltigkeits-Perspektive, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Dafür nutzen wir unsere innovative Denkweise und unsere hohe Fertigungstiefe, um Gebäudehüllen so zu entwickeln, dass sie den Anforderungen einer nachhaltigen Zukunft entsprechen.

 

Welche Dimensionen von Nachhaltigkeit sind besonders relevant für Medicke?

Ökologisch ist der Bausektor für etwa 60% des weltweiten Ressourcenverbrauchs, mehr als 50% der Treibhausgas-Emissionen und 35% des Energieverbrauchs verantwortlich. Da die Gebäudehülle eines der wesentlichen Gewerke beim Bauprojekt darstellt, haben wir eine besondere Verantwortung. Gerade die Baustoffe Aluminium, Glas, Stahl und Beton hinterlassen einen großen klimatischen Fußabdruck. Aber auch aus sozialer Sicht und in der Unternehmensführung sind wir aufgrund des Fachkräftemangels, der Digitalisierung oder steigender Baupreise angehalten, Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. Nachhaltig heißt auch generationsübergreifend erfolgreich.

 

Das wird große Auswirkungen auf die Ökonomie des Bauens haben, oder nicht?

Es ist ja nicht so, als könnte die Bau- und Immobilienbranche einfach so weitermachen wie früher, schon heute sind wir mit ökonomischen und rechtlichen Auswirkungen der Entwicklung konfrontiert: Die nationale und europäische Gesetzgebung stellt Nachhaltigkeit in der Wirtschaft gesamtheitlich in den Fokus; ein weiterer Treiber ist die steigende kundenseitige Anforderung. Wollen wir weiter Aufträge erhalten, ist eine Beschäftigung damit eine Pflichtaufgabe. Aber wir sehen uns nicht in der Rolle des Getriebenen. Wir wollen vorangehen und mit Medicke zukünftig bei der Entwicklung nachhaltiger Fassaden gemeinsam mit Kunden neue Standards setzen. Statt Risiken sehen wir unternehmerische Chancen in der notwendigen Transformation und stellen uns dieser Verantwortung.

 

Wie kann diese Verantwortung, diese Transformation durch Medicke konkret gestaltet werden?

Das beginnt mit dem unternehmerischen Selbstbild. Marcus Medicke versteht sich nicht als Nachtragsjäger, der um jeden Preis Geld verdienen möchte. Dem Kunden wird, genau wie den Mitarbeitenden, eine Wertschätzung entgegengebracht, die zu Wertschöpfung führt. Dieses Selbstverständnis wird von in das gesamte Unternehmen getragen. Durch solche Allianzen, sowohl zwischen als auch innerhalb des Unternehmens, schaffen wir die Möglichkeit, unsere unternehmerische Wirkung zu steigern und sogar Auftraggeber zu nachhaltigeren Entscheidungen zu animieren. Die gelebten Unternehmenswerte eines Familienunternehmens wie Verlässlichkeit und Vertrauen bilden ein gutes Fundament für alles, was kommen mag. 

 

Welche Rolle spielt dabei die neue Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement?

Zum Begriff „Nachhaltigkeit“ haben Menschen sehr unterschiedliche Vorstellungen und Erfahrungen, aber auch verschiedene Erwartungen und Ängste. Diese ernst zu nehmen und ein gemeinsames Verständnis für die zukünftige Rolle von Nachhaltigkeit bei Medicke zu schaffen, ist eine der Aufgaben, denen ich mich stelle. Eine gute Nachhaltigkeitskommunikation ist entscheidend für die Akzeptanz dessen, was wir vorhaben. Darüber hinaus müssen viele Themen auf verschiedenen Ebenen – von unternehmerischer Nachhaltigkeit über Forschung und Entwicklung bis hin zu einem nachhaltigen Produkt – überblickt werden. Da das sehr viele Abteilungen und Personen beeinflusst, ist eine Stabsstelle die passende Organisationseinheit, um schnell handeln zu können. 

 

Was bringst Du an fachlicher Expertise und persönlichem Engagement ein?

Ich bin selbst Bauingenieur und habe schon die meisten Leistungsphasen eines Bauprojekts begleiten dürfen. Ich habe in der Planung Projekte auf dem Weg zur Nachhaltigkeitszertifizierung begleitet und auf Seiten des Generalunternehmers während der Bauphase betreut. Darüber hinaus durfte ich in den letzten beiden Jahren den Aufbau des Nachhaltigkeitsmanagement bei der Zech Group mitgestalten. Das ingenieurstechnische Wissen hilft mir nicht nur fachlich, sondern auch im Umgang mit den Beteiligten. Ich versuche so, die Rolle eines Nachhaltigkeits-Generalisten einzunehmen und verschiedene Perspektiven in mein Tun einfließen zu lassen.  

 

Welchen Weg wird Medicke gehen, um mehr Nachhaltigkeit anzustreben?

Konkret wissen wir das selbst noch nicht. Stand heute sind wir dabei herauszufinden, wo wir überhaupt stehen und wo wir hinwollen. Kennen wir unser Ziel, dann starten wir, zunächst mit einem groben Weg im Kopf, den wir regelmäßig überprüfen und anpassen. Nicht, weil unser bisheriger Weg falsch war, sondern weil sich neue Perspektiven und Möglichkeiten ergeben werden, von denen wir heute noch nichts wissen.

 

Das heißt: permanente Verbesserung und stetige Aufmerksamkeit für Neues.

Richtig. So, wie sich Medicke und seine Fassadenprodukte in der Vergangenheit immer wieder verändert haben, wird auch der Weg zur Nachhaltigkeit angepasst werden. Das Team ist gut darauf vorbereitet. Dabei haben wir immer ein konkretes Ziel im Blick: unsere Vision von Medicke in der Zukunft.

 

Dawid, danke für dieses Gespräch!

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