22.07.2019
Modernisierung der Fassade: Ku´damm Eck in Berlin
Das Ku´damm Eck am Schnittpunkt Kurfürstendamm 227-228, Joachimsthaler Straße und Augsburger Straße ist eines der prägendsten Gebäude des westlichen Zentrums von Berlin. Der Einzelhandels- und Hotel-Komplex wird von der Centrum Group zu einem Büro- und Geschäftsgebäude umgewandelt. Medicke erhielt den Auftrag für die Modernisierung der Fassade.
Das Ku´damm Eck wurde von 1998 bis 2001 durch das Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner (gmp) aus Hamburg als 10-geschossiges und 45 m hohes Geschäftshaus mit gestaffeltem runden Baukörper und niedrigerem wellenförmigen Sockelgeschoss errichtet. An der Fassade zur Joachimstaler Straße wurde damals eine 70 qm große elektronische Video-Werbewand montiert. In dem Gebäude befindet sich derzeit das Bekleidungskaufhaus C&A. Das vormalige Swissotel war ein der 5-Sterne-Hotel.
Umnutzung aufgrund steigender Nachfrage
Das wirtschaftliche Umfeld in der Hauptstadt und die stark wachsende Nachfrage nach hochwertigen Bürostandorten in Berlin bewogen die Centrum Group, das Gebäude in ein reines Büro- und Geschäftsgebäude umzuwandeln. EG und 2. OG, in dem das Textilwarenhaus C&A seine Geschäftsräume und Ladenflächen hat, werden neu gestaltet und um weitere Einzelhandelsgeschäfte ergänzt. Im 3. OG bis 11. OG werden mit dem Umbau hochwertige Büroflächen entstehen.
Die für die Gestaltbildung und Identifikation des Gebäudes wichtige Aluminium-Lamellen-Fassade bleibt weitestgehend erhalten. Für die erweiterte Nutzung im EG und 1. OG werden die Fassadenelemente neu entworfen. Die Fassadenflächen zum Kurfürstendamm und zur Joachimsthaler Straße hin werden in diesen beiden Etagen neu strukturiert. Medicke erhielt den Auftrag, die Fassadenelemente zu überarbeiten (EG und 1.OG Fassadenelemente 770 qm, Außentüren EG 130 qm) und die neuen Fassadenelemente zu fertigen (Fassadensteine 220 qm und Fassadenfenster 420 qm).
Modernisierung und Überarbeitung von Fassadenelementen
Auch die Fassade der Augsburger Straße wird im EG und 1.OG überarbeitet. Die Glas-Rundungen der Fassade zur Joachimstaler Straße werden wie im Bestand erneuert. Die Gewände der Fenster aus Metallprofilen und die Ansichtsflächen zwischen den Posten-Riegel-Fensterelementen mit Keramiksteinen werden baugleich zum Bestand hergestellt. Es werden Keramiksteine baugleich in Größe, Form und Glasur zu den in den oberen Etagen verwendeten Steinen eingesetzt.
Die Außenwände des EG werden durch eine raumabschließende Glas-Fassade gebildet. Dahinter steht die zweireihige Konstruktion aus Stahlbetonstützen, die mit den übrigen Stützen des Hauses, den Brandwänden und den Fahrstuhl- und Treppenhauskernen das statische Grundgerüst bildeen. Durch die Nutzungsänderung kommt es zu einer anderen Aufteilung der Fassade im EG und im 1. OG. Der vorhandene dreigeschossige C&A-Stahlrahmen auf der Seite Kurfürstendamm wird komplett zurückgebaut.
Die Fassade im EG wird auf der Seite Kurfürstendamm und Joachimsthaler Strasse bis einschließlich der Rundecke Augsburger Strasse komplett zurückgebaut. Es verbleiben lediglich die Eingangstüren zum Treppenhaus am Gebäudeende Kurfürstendamm und gegenüberliegend das Treppenhaus an der Augsburger Straße.
Die Fassade im 1.OG, bestehend aus einer Kombination von Keramikstein-Vorsatzfassade und starren Aluminium-Segeln, wird komplett zurückgebaut. Die Aluminiumsegel werden gesichert, aufbereitet und an der umgestalteten Fassade im 2.OG wieder eingebaut. Die Fassade im 2. OG wird im Bereich des C&A-Stahlrahmens komplett zurückgebaut und durch einen Lückenschluss, wie die umliegende Keramikstein-Vorsatzfassade, mit Alu-Segeln komplettiert. Die große LED-Wand auf der Seite Joachimsthaler Straße bleibt in Lage und Größe erhalten, wird aber technisch von einer überholt.
Neubau von Fassadenelementen
Die Fassade im EG und 1.OG wird im Bereich Kurfürstendamm als Pfosten-Riegel-Konstruktion neu erstellt. Gestaltbildend werden die nunmehr nur zweigeschossigen Portalrahmen für den Einzelhändler im UG und für C&A mit deren räumlich getrennten Eingangszonen wirken. Auf der Seite Joachimsthaler Straße erhält die C&A-Filiale eine weitere Eingangszone mit einem eingeschossigen Portal. Die beiden Eingänge zu C&A werden durch ca. 5,90m breite, über die gesamte Breite zu öffnende Horizontal-Schiebe-Wände (HSW) gestaltet.
Die Eingänge zu den neuen Einzelhändlern im UG und EG auf der Kudamm-Seite werden jeweils durch eine breite zweiflügelige und automatische Schiebetür sichergestellt. Die vorhandenen runden Gebäudeecken werden beibehalten. Die Sicherheits-Glasflächen dort werden wie im Bestand rund ausgeführt. An der EG-Gebäudeecke Joachimsthaler Straße und Augsburger Straße wird ein vierter, kleiner Mietbereich in einer extra abgetrennten Ladenfläche geschaffen. Dieser erhält eine eigene Standard-1-flügelige-Glastür als Eingang bzw. eine kleine HSW-Anlage.